1996 – kurz nach meiner Scheidung begann ich mit der Ausbildung für den Motorsegler. Die Scheidung hatte mir damals viel an Motivation und Kraft genommen und so brauchte ich, neben dem Umbau meiner Ranch, ein Erfolgserlebnis.

Fliegen war aber nicht immer meine Leidenschaft oder mein Kindheitswunsch. Wie aus mir trotzdem ein Pilot wurde ergab sich folgendermaßen:

Ein Freund lud mich zu einem Rundflug mit einem Motorsegler ein. Der Motorsegler gehörte dem „SFC-Skyline-Vöcklabruck“, einem kleinen Verein mit nur 6 Mitgliedern. Wir starteten von Gmunden und flogen zum Traunstein. „Mein Pilot“ wollte mir zeigen wie man die Thermik mit einem Motorsegler nützen kann. Dabei dürfte er sich ein wenig verschätzt haben, denn anstatt durch die Thermik in die Höhe gezogen zu werden ging es bergab. Als einzig richtige Entscheidung gab er Vollgas, drückte die Nase des Flugzeuges nach unten und nahm Fahrt auf. Im letzten Augenblick zog er dann am Steuerknüppel und so gelang es uns über die Spitze des Traunsteins zu fliegen. Dabei winkten uns die Bergsteiger vor der Alpenvereinshütte zu, nicht wissend, dass ich hier Todesängste ausstand. Als wir dann den Gipfel überflogen, ging es auf der anderen Seite wie im Sturzflug wieder hinunter. Kreidebleich stieg ich aus und fragte meinen Piloten – wo hast Du denn Fliegen gelernt?

Er meinte, das ist so einfach wie Autofahren. Autofahren konnte ich ja gut, ich hatte auch alle Führerscheine, einschließlich Autobus, und LKW mit Anhänger. „Na wenn das so einfach ist, dann kann ich das sicher besser wie Du“. Gesagt, getan. Ich meldete mich zur Pilotenausbildung für Motorsegler im Fliegerclub Kirchheim bei Ried an. Nach 14 Tagen hatte ich meinen Motorseglerschein in der Tasche. Ich trat dem SFC-Skyline-Vöcklabruck bei und flog fortan Motorsegler der Type HB23.

Mit diesem Motorsegler unternahmen wir auch Ausflüge ins benachbarte Ausland. Da ich 1997 nach einem Motorradunfall fast ein Jahr mit Krücken gehen musste, war in der Zeit nicht viel mit dem Fliegen.

Mit dem Tod meines Bruders 1999 kam der nächste Schicksalsschlag. Ich brauchte eine Zerstreuung um nicht mehr an das Unglück zu denken. Ich entschied mich in den USA den Pilotenschein zu machen. Bei der Euro-Atlantic-Aviation in Naples/Florida erhielt ich nach einem Monat den FAA Pilotenschein.

Der SFC-Skyline-Vöcklabruck kaufte eine Tecnam P92, ein Ultralight Flugzeug. Mit dem unternahmen wir einige Reisen. Weil es aber immer wieder rechtliche Probleme mit den US-PPL gab, absolvierte ich 2001 auch den Europäischen Pilotenschein.

Erst als wir 2007 eine Dyn Aero MCR4s kauften ging es dann so richtig mit dem Reisen los. Gemeinsam mit meinen lieben Pilotenkollegen Dr. Aldo Vinazzer und Dr. Herbert Hackl unternahmen wir zahlreiche große Reisen. Unter anderem nach Spanien-Portugal, Nordkap, England-Schottland, Griechenland, Sizilien, Frankreich, Baltische-Staaten, Ungarn, Kroatien usw.

Während dieser Zeit unternahm ich auch einige Pilotenreisen in den USA. Hier charterten wir Flugzeug, meist in Florida, aber auch in New-Mexico und flogen kreuz und quer durch Amerika und auf die Bahamas. Dann packte mich das Afrika-Virus. Bei Sky-Africa in Südafrika absolvierte ich 2014 mit meinem lieben Freund Dr. Herbert Hackl eine Buschpilotenausbildung und die Anerkennung meines Pilotenscheines für eine Südafrikanische Pilotenlizenz. Eine Woche lang starteten und landeten wir auf den wildesten, abenteuerlichsten Pisten in Südafrika und lernten im Busch zu überleben.

Im Oktober 2014 starteten wir dann zu einer großen Pilotenreise. Von Johannesburg ging es über den Krüger Nationalpark zu den Victoria Fällen, dann weiter nach Botswana und Namibia. Wir erleben den Chobe-Nationalpark und das Okavango Delta. Die Etosha-Pfanne sowie Windhoek und den Fishriver Canyon waren weitere Highlights der Tour in Namibia.

Es folgten dann noch zwei Reisen rund um Südafrika und eine weitere Buschpilotenausbildung mit einer Cessna 206 in Südafrika.

Wem der Afrika-Virus einmal gepackt hat, den lässt er nicht mehr los. Weitere Reisen nach Afrika und Amerika sind geplant.

Leider wurde unsere geliebte Dyn Aero MCR4s bei einer Außenlandung 2019 völlig zerstört. Gott sei Dank ist dem Piloten Kurt Pospischek nichts passiert. Den Verein lösten wir Ende 2019 auf. Seit dem Crash des Flugzeuges fliege ich nun beim Fliegerclub Traunsee mit Katana’s, Cessna 172er und Robin DR40/Diesel.

Sehr traurig bin ich über den frühen Tod meines Lieben Freundes Dr. Herbert Hackl. Mit ihm hab ich wirklich viele tolle Pilotenreisen unternommen.

Mit dem Kauf meines eigenen Flugzeuges WT9 Dynamic LSA, ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. 2022 kaufte ich das Flugzeug vom Fliegerclub Innsbruck. Mit diesem Flugzeug möchte ich die nächsten Jahre in Europa unterwegs sein.